
Wasser – das erste Mittel der Wahl
Wir greifen oft zuerst zu Tabletten, Vitaminpräparaten oder Tees. Doch bevor all das wirken kann, braucht unser Körper ein stabiles Fundament: Flüssigkeit. Ohne Wasser läuft nichts. Jede Immunzelle, jede Abwehrreaktion, jeder Transportweg im Körper ist von ausreichender Hydration abhängig.
Der Arzt Dr. Fereydoon Batmanghelidj hat es in seinem Buch „Sie sind nicht krank, Sie sind durstig“ eindrücklich beschrieben: Viele Symptome, die wir als Krankheit verstehen, sind in Wahrheit Ausdruck von chronischem Flüssigkeitsmangel. Sein Credo: Wasser ist nicht nur Durstlöscher, sondern eine zentrale „Medizin“, die unser Körper ständig braucht.
Schleimhäute – die erste Frontlinie
Stellen Sie sich Ihre Schleimhäute wie ein fein befeuchtetes Schutzschild vor. In Nase, Rachen und Bronchien liegt die erste Barriere gegen Viren. Millionen Flimmerhärchen bewegen sich wie winzige Besen, die Fremdkörper und Erreger nach außen transportieren.
Doch dieses System funktioniert nur in einem feuchten Milieu. Trocknet die Schleimhaut aus – sei es durch Heizungsluft oder zu wenig Flüssigkeit – verlieren die Härchen ihre Beweglichkeit. Viren dringen leichter ein.
Wasser entscheidet hier nicht über „gesund oder krank“, aber über die Stärke der Abwehr. Es ist wie Öl im Getriebe: unsichtbar, aber unverzichtbar.
Lymphsystem – Transportwege der Abwehr
Das Immunsystem ist kein isoliertes Organ, sondern ein Netzwerk. Abwehrzellen müssen dorthin gelangen, wo sie gebraucht werden. Dafür gibt es das Lymphsystem – ein Geflecht von Kanälen, das Giftstoffe, Bakterien und Abwehrzellen transportiert.
Und wie jeder Fluss braucht auch dieses System eine Strömung. Ist der Körper dehydriert, wird die Lymphflüssigkeit zäh, der Transport langsamer. Das bedeutet nicht, dass man sofort krank wird. Aber es heißt, dass die Wege länger, mühsamer und weniger effizient werden.
Blut als „flüssiges Organ“
Blut besteht zu über 90 Prozent aus Wasser. Es ist nicht nur Transportmittel für Sauerstoff, sondern auch für Immunzellen, Hormone, Signalstoffe. Schon eine leichte Austrocknung kann das Blut „eindicken“. Das Herz muss stärker pumpen, Gewebe wird schlechter durchblutet, die Kommunikation der Zellen verlangsamt sich.
Gerade in der Erkältungszeit, wenn der Körper auf schnelle Reaktionen angewiesen ist, wirkt sich das aus.
Wasser und Fieber
Fieber ist keine Krankheit, sondern eine Reaktion des Körpers. Durch die erhöhte Temperatur werden Viren gebremst und Abwehrprozesse beschleunigt. Doch Fieber bedeutet auch: Der Körper verliert Flüssigkeit. Schwitzen, beschleunigter Stoffwechsel, beschleunigte Atmung – alles entzieht Wasser.
Wer jetzt nicht ausreichend trinkt, riskiert einen Teufelskreis: Flüssigkeitsmangel schwächt Kreislauf und Abwehr, der Körper muss doppelt kämpfen.
Warum Wasser immer zuerst kommen sollte
Vitamine, Mineralstoffe, Kräuter – all das kann unterstützend wirken. Doch ohne Wasser bleiben diese Stoffe im Magen oder Blut stecken. Sie müssen transportiert, verteilt, eingebaut werden – und dafür braucht es Flüssigkeit. Wasser ist also nicht „noch ein Baustein“, sondern das Medium, in dem alle anderen Bausteine überhaupt erst funktionieren.
Dr. Batmanghelidj ging in seinem Buch so weit zu sagen: Viele Beschwerden, die wir als Krankheiten interpretieren, sind in Wahrheit Signale von Durst. Auch wenn man nicht jedem Detail zustimmen muss – die Kernbotschaft ist klar: Wasser ist nicht Beiwerk, sondern Basis.
Alltag und Routinen – kleine Entscheidungen mit großer Wirkung
Der Morgen: Ein Glas Wasser direkt nach dem Aufstehen gleicht Flüssigkeitsverluste der Nacht aus und bereitet den Körper auf den Tag vor.
Zwischendurch: Nicht auf Durst warten. Durst ist bereits ein Alarmsignal. Besser ist es, regelmäßig kleine Mengen zu trinken.
Temperatur: Gerade in der kühlen Jahreszeit empfinden viele Wasser bei Zimmertemperatur als angenehmer. Wer es etwas wärmer mag, kann gefiltertes Wasser einfach mit einem kleinen Schluck erhitztem Wasser mischen. So bleibt die Qualität des gefilterten Wassers erhalten – und es fühlt sich dennoch wohlig an.
Umgebung: Achten Sie auf Raumluft. Ein Glas Wasser zu trinken und gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer zu erhöhen, sind zwei Seiten derselben Medaille.
Fazit
Der Herbst bringt Viren und Erkältungen, das lässt sich nicht verhindern. Doch wir können beeinflussen, wie gut unser Körper darauf reagiert. Wasser ist dabei nicht alles – aber es ist das Erste.
Wer bewusst trinkt, legt das Fundament, auf dem das Immunsystem seine Arbeit tun kann. Keine Wundermittel, keine schnellen Versprechen. Einfach nur das, was der Körper von Anfang an braucht: reines, klares Wasser.
Leseempfehlung
Für alle, die tiefer in das Thema einsteigen möchten: Dr. Fereydoon Batmanghelidj – „Sie sind nicht krank, Sie sind durstig.“
Das Buch ist kein klassischer Ratgeber, sondern ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, Wasser ernster zu nehmen. Nicht als Trend oder Mode – sondern als den wichtigsten Baustein unserer Gesundheit.
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FAQs zum Mitnehmen
Feuchte Schleimhäute in Nase und Rachen sind Ihre erste Barriere. Ausreichend Wasser hält den Schutzfilm intakt und die Flimmerhärchen beweglich, damit Partikel und Erreger besser abtransportiert werden.
Orientierungswert: ca. 30–35 ml pro kg Körpergewicht – plus mehr bei Sport, trockener Heizungsluft oder Fieber. Prüfen Sie sich selbst: hellgelber Urin, klarer Kopf, kein trockener Mund.
Treffen diese Punkte auf Sie zu? Dann ist Ihr Körper gut versorgt.
Ja, größtenteils. Ungesüßte Kräutertees sind ideal, Kaffee zählt in Maßen mit. Zuckerhaltige Getränke und Alkohol sind fürs Immunsystem keine Hilfe.
Am angenehmsten ist Zimmer temperiertes Wasser. Wer es milder mag: gefiltertes Kaltwasser nehmen und einen Schluck heißes Wasser dazumischen (nicht warm/heiß durch den Filter laufen lassen).
Für das Immunsystem zählt in erster Linie, dass man genug trinkt. Gefiltertes Wasser macht es oft leichter, weil es klar, sauber und frisch schmeckt. Viele greifen dadurch automatisch häufiger zum Glas – und genau das unterstützt die Trinkroutine.
Es heilt nicht, aber es erleichtert: Sekrete werden dünnflüssiger, Schleimhäute bleiben feucht, Flüssigkeitsverluste (Fieber/Schwitzen) werden ausgeglichen. Angenehm: Wasser, Tee, klare Brühen
Im Alltag meist nicht extra. Bei starkem Schwitzen, Fieber oder Sport sind Elektrolyte sinnvoll (z. B. gut gesalzene Brühe oder geeignete Getränke). Ziel: Flüssigkeit + etwas Salz.
Ja. Exzessives Trinken in kurzer Zeit kann die Salzbalance stören (Stichwort Hyponatriämie). Faustregel: über den Tag regelmäßig, nicht literweise „auf Ex“.
Dunkler Urin, trockener Mund, belegte Stimme, Kopfschmerzen, Konzentrationslöcher. Im Herbst verstärkt Heizungsluft diese Signale.
Hier ein paar einfache, aber wirksame Ideen:
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Morgens starten: direkt nach dem Aufstehen ein Glas Wasser trinken.
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Faustregel im Kopf haben: ca. 30 ml pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag einplanen.
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Unterwegs vorsorgen: Wasser in einer Tritanflasche oder Glasflasche mitnehmen.
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Lieblingsglas nutzen: ausrechnen, wie viele Gläser davon die Tagesmenge ergeben – und diese Zahl fest einprägen.
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Wasser sichtbar machen: hübsche Gefäße oder gleich eine Filterkaraffe dort hinstellen, wo man sich häufig aufhält.
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Erinnerung setzen: Handy-Timer stellen, z. B. alle zwei Stunden ein Glas trinken.