Der Kalk-Mythos – was wirklich drin ist
Viele sprechen von Kalk im Wasser – und viele glauben, das sei schlecht. Aber ist das wirklich so? Heute werfen wir einen genaueren Blick auf diesen "Kalk", der sich so hartnäckig in unseren Köpfen und Wasserkochern festgesetzt hat.
Was ist eigentlich Kalk?
Wenn wir von "Kalk" im Trinkwasser sprechen, dann reden wir eigentlich von gelösten Mineralien – vor allem Calcium und Magnesium. Diese beiden Stoffe sind nichts anderes als lebenswichtige Mineralien, die unser Körper sogar dringend braucht. Kalk im Wasser ist also kein Schmutz oder eine Verunreinigung, sondern ein ganz natürlicher Bestandteil, der auf ganz natürliche Weise ins Wasser gelangt: durch den Kontakt mit Gesteinsschichten, durch die das Wasser auf seinem Weg zur Quelle fließt.
Warum denken trotzdem viele, Kalk sei schlecht?
Ganz einfach: Kalk hat ein Imageproblem. Und das hat vor allem mit Haushaltsgeräten zu tun. Wer kennt es nicht – der Wasserkocher, die Kaffeemaschine oder das Bügeleisen, das nach einiger Zeit weiße Ablagerungen zeigt. Diese sichtbaren Spuren sind in der Tat Kalk – also Calciumcarbonat, das sich bei Erhitzung absetzt.
Und genau hier entsteht der Mythos: Was sich sichtbar ablagert, wirkt auf viele automatisch wie etwas "Schlechtes". Aber: Es ist nicht schädlich – weder für Ihre Gesundheit noch direkt für den Geschmack. Im Gegenteil, viele Menschen empfinden kalkhaltiges Wasser sogar als "vollmundiger".
Wie wirkt sich Kalk auf den Geschmack aus?
Kalk beeinflusst den Geschmack von Wasser – aber nicht zwangsläufig negativ. Der typische, leicht mineralische Geschmack von "hartem" Wasser (also kalkreichem Wasser) kann durchaus angenehm sein. Manche empfinden ihn sogar als frischer oder natürlicher.
Allerdings gilt auch: Besonders bei der Zubereitung von Tee oder Kaffee kann kalkreiches Wasser den feinen Aromen etwas im Weg stehen. Deshalb macht es hier durchaus Sinn, das Wasser vorher zu filtern – und zwar nicht, um alles herauszunehmen, sondern um die Balance zu verbessern.
Was macht unser Filter mit dem Kalk?
Unsere Filter gehen sanft mit dem Thema um. Statt den Kalk komplett zu entfernen – was übrigens gar nicht immer wünschenswert ist – reduzieren sie ihn auf ein angenehmes Maß. So bleiben die wertvollen Mineralien erhalten, die Ablagerungen in Geräten werden aber weniger. Und genau das ist das Ziel: ein gesundes Gleichgewicht, ohne Verzicht auf Natürlichkeit.
Mythos: "Mineralien aus Wasser kann der Körper nicht aufnehmen"
Immer wieder hört man die Behauptung, dass die im Wasser gelösten Mineralien vom menschlichen Körper nicht aufgenommen werden könnten. Diese Annahme ist jedoch wissenschaftlich nicht haltbar.
Tatsächlich sind Mineralien wie Calcium und Magnesium im Trinkwasser in ionisierter Form vorhanden, was bedeutet, dass sie bereits gelöst und somit für den Körper leicht verfügbar sind. Studien zeigen, dass die Bioverfügbarkeit von Calcium aus Mineralwasser vergleichbar mit der aus Milch ist.
Der Ursprung dieses Mythos liegt möglicherweise in der Verwechslung von organischen und anorganischen Mineralien. Während organische Mineralien in Lebensmitteln wie Obst und Gemüse vorkommen, sind die anorganischen Mineralien im Wasser ebenso essenziell und bioverfügbar. Der menschliche Körper ist darauf ausgelegt, Mineralien aus verschiedenen Quellen aufzunehmen, einschließlich Trinkwasser.
Ein Blick in die Evolution unterstützt diese Erkenntnis. Schon lange bevor es kultivierte Pflanzen oder Obstbäume gab, bezogen Lebewesen ihre notwendigen Mineralien aus natürlichen Wasserquellen. Diese natürlichen Prozesse haben sich über Millionen von Jahren entwickelt und sind ein integraler Bestandteil unserer Physiologie.
Der Mythos vom "bösen Kalk" ist also eher ein Missverständnis. Kalk ist nicht schädlich, sondern ein Zeichen dafür, dass Ihr Wasser voller natürlicher Mineralien steckt. Wer den Geschmack oder die Spuren in Geräten nicht mag, ist mit einem sanften Filter gut beraten. Aber Angst vor Kalk? Brauchen Sie nicht zu haben!