Was ist der pH-Wert?
Der Begriff
"pH-Wert" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "potentia
Hydrogenii", was so viel wie "Konzentration des Wasserstoffs"
heißt. Der pH-Wert gibt an, wie sauer oder basisch eine Lösung ist. Die Skala
reicht von 0 bis 14:
- Ein pH-Wert von 7 gilt als neutral. Reines Wasser hat einen pH-Wert von etwa 7.
- Ein pH-Wert unter 7 bedeutet, dass die Lösung sauer ist.
- Ein pH-Wert über 7 zeigt an, dass die Lösung basisch (alkalisch) ist.
Wie wird der pH-Wert gemessen?
Der pH-Wert wird auf einer logarithmischen Skala gemessen, das bedeutet, dass jede Einheit auf der Skala den Faktor 10 verändert. Zum Beispiel ist eine Lösung mit einem pH-Wert von 6 zehnmal saurer als eine Lösung mit einem pH-Wert von 7, und eine Lösung mit einem pH-Wert von 8 ist zehnmal basischer als eine mit einem pH-Wert von 7.
Der pH-Wert in Deutschland
Der pH-Wert des Trinkwassers kann in Deutschland je nach Region unterschiedlich sein. Dies liegt an den verschiedenen geologischen Bedingungen und der Wasseraufbereitung. Im Allgemeinen bewegt sich der pH-Wert von Trinkwasser in Deutschland zwischen 6,5 und 9,5. Hier sind einige Beispiele für unterschiedliche pH-Werte in verschiedenen Städten:
- Berlin: etwa 7,7 bis 8,2
- München: etwa 7,4 bis 8,0
- Hamburg: etwa 7,6 bis 8,1
- Köln: etwa 7,3 bis 8,0
- Frankfurt: etwa 7,5 bis 8,3
- Rostock: etwa 7,5 bis 8,1
- Lübeck: etwa 7,6 bis 8,0
- Stuttgart: etwa 7,7 bis 7,9
Was am Ende aus unseren Hähnen kommt, ist noch einmal abhängig von den Umständen und Zuständen in unseren Leitungen und den Zuleitungen von den Wasserwerken.
Was bestimmt den pH-Wert des Wassers?
Der pH-Wert des Wassers wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst:
- Mineralien: Wasser enthält verschiedene Mineralien wie Calcium und Magnesium. Diese Mineralien können den pH-Wert beeinflussen. Calcium und Magnesium erhöhen den pH-Wert, während Kohlendioxid (CO₂) ihn senken kann.
- CO₂-Gehalt: Kohlendioxid im Wasser bildet Kohlensäure, die den pH-Wert senken kann. Dies passiert oft bei Regenwasser, das durch die Atmosphäre fällt und CO₂ aufnimmt.
- Umweltverschmutzung: Chemikalien und Schadstoffe aus der Umwelt können den pH-Wert des Wassers ebenfalls beeinflussen.
Wasserhärte und pH-Wert
Die Wasserhärte wird durch die Menge an gelösten Mineralien, hauptsächlich Calcium und Magnesium, bestimmt. Hartes Wasser hat oft einen höheren pH-Wert, da diese Mineralien basisch sind. Die Wasserhärte wird in Deutschland in "Grad deutscher Härte" (°dH) gemessen. Weiches Wasser hat weniger als 8,4 °dH, mittelhartes Wasser liegt zwischen 8,4 und 14 °dH, und hartes Wasser hat mehr als 14 °dH.
Wie kann man den pH-Wert ändern?
Manchmal ist es notwendig, den pH-Wert des Wassers zu ändern, zum Beispiel für Aquarien oder bestimmte industrielle Prozesse. Zum Beispiel:
- pH-Wert senken: Um den pH-Wert zu senken, kann man Säuren wie Zitronensäure oder Essigsäure hinzufügen. Auch das Hinzufügen von CO₂ kann den pH-Wert senken.
- pH-Wert erhöhen: Um den pH-Wert zu erhöhen, kann man basische Substanzen wie Natriumhydroxid oder Calciumcarbonat hinzufügen.
Auswirkungen eines niedrigen pH-Wertes
Ein niedriger pH-Wert des Wassers (sauer) kann verschiedene Auswirkungen haben:
- Wasserleitungen: Saures Wasser kann korrosiv (ätzend) wirken, das bedeutet, es kann Rohre und Leitungen aus Metall angreifen und schädigen. Dies führt zu Rostbildung und kann die Lebensdauer der Wasserleitungen verkürzen. Außerdem können Schwermetalle wie Blei und Kupfer aus den Leitungen gelöst werden, was das Trinkwasser verunreinigen kann.
- Menschlicher Körper: Ein niedriger pH-Wert im Trinkwasser kann zu gesundheitlichen Problemen führen, insbesondere bei empfindlichen Personen. Saures Wasser kann den Zahnschmelz angreifen und das Risiko für Karies erhöhen. Es kann auch den Magen-Darm-Trakt reizen und bei langfristiger Aufnahme zu Mineralstoffmangel führen.
Auswirkungen eines hohen pH-Wertes
Ein hoher pH-Wert des Wassers (basisch) hat ebenfalls verschiedene Auswirkungen:
- Wasserleitungen: Basisches Wasser verursacht Ablagerungen in den Wasserleitungen, insbesondere von Kalk (Calciumcarbonat). Dies verstopft die Rohre und verringert mit der Zeit den Wasserdurchfluss. Zudem leiden Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler durch Kalkablagerungen und müssen häufig entkalkt werden.
- Menschlicher Körper: Basisches Wasser kann zwar weniger direkte gesundheitliche Probleme verursachen als saures Wasser, dennoch kann es zu Hautirritationen und Magenproblemen führen. Bei extrem hohen pH-Werten wird auch den Geschmack des Wassers unangenehm und die Aufnahme bestimmter Nährstoffe im Körper wird beeinträchtigt.
Die Rolle der Wasserwerke
Die Wasserwerke in Deutschland achten sehr sorgfältig auf den pH-Wert des Trinkwassers. Sie stellen sicher, dass der pH-Wert im optimalen Bereich bleibt, um das Leitungsnetz zu schützen. Durch regelmäßige Kontrollen und Anpassungen verhindern sie Korrosion und Ablagerungen in den Wasserleitungen.
Zusammenfassung
Der pH-Wert ist ein Maß für die Säure oder Basizität einer Lösung und ist wichtig für viele Bereiche unseres Lebens, vom Trinkwasser bis hin zur Landwirtschaft und Industrie. In Deutschland variiert der pH-Wert des Wassers je nach Region, und verschiedene Faktoren wie Mineralien und CO₂-Gehalt beeinflussen ihn. Die Wasserhärte hängt von der Menge an Calcium und Magnesium im Wasser ab und kann ebenfalls den pH-Wert beeinflussen.