Viele Menschen nehmen an, dass der Kalk in unserem Trinkwasser genau die gleiche Form hat wie die Ablagerungen, die wir an Wasserhähnen, in Leitungen oder im Wasserkocher sehen.
Doch ist das wirklich so?
Handelt es sich bei dem Kalk im Wasser tatsächlich um dieselben weißen Ablagerungen, die sich an unseren Armaturen bilden?
Sind diese festen, "steinartigen" Ablagerungen im Wasser nichts anderes als winzige Steinchen, die wir unbemerkt trinken? Und wenn das so wäre, könnte dieser Kalk im Trinkwasser tatsächlich unsere Arterien verstopfen oder sogar Nierensteine verursachen?
In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf diese Fragen und enthüllen, was es wirklich mit dem Kalk im Wasser auf sich hat.

Eine Fülle von Gerüchten, doch wie viel Wahrheit steckt wirklich dahinter?
Im Gegensatz zu weitverbreiteten Annahmen hat der Kalk im Trinkwasser nichts mit Nierensteinen oder "verkalkten" Arterien zu tun. Tatsächlich unterscheidet sich Kalk im Wasser grundlegend von diesen Vorstellungen. Er löst sich im Wasser auf – genau wie ein Löffel Salz, der sich im Wasser vollständig auflöst. Die im Kalk enthaltenen Mineralien, insbesondere Calcium und Magnesium, sind für unseren Körper nicht nur unbedenklich, sondern unterstützen sogar aktiv die Gesundheit von Knochen, Zähnen und verschiedenen Körperfunktionen.
Die häufig verwendete Bezeichnung "verkalkte" Arterien ist daher irreführend und beschreibt eher Ablagerungen, die nichts mit dem Kalk in unserem Wasser zu tun haben. Kalk im Trinkwasser ist also keineswegs ein gesundheitliches Risiko – im Gegenteil, er liefert wertvolle Mineralstoffe.

Was ist Kalk?
Kalk ist eine Bezeichnung für verschiedene Verbindungen, die alle Calcium enthalten. Hauptsächlich besteht Kalk aus Calciumcarbonat, einer Verbindung, die man oft in Gesteinen wie Kalkstein findet. Es gibt aber auch andere Verbindungen wie Calciumoxid und Calciumhydroxid, die ebenfalls als Kalk bezeichnet werden.
Kalk bzw. diese Calciumverbindungen sind natürliche Bestandteile in Böden oder Steinen. Calciumcarbonat, in Form von Calcit, ist eines der häufigsten Mineralien auf unserer Erde.
Kalk besteht vor allem aus zwei Mineralien: Calcium und Magnesium. Der größte Anteil ist Calcium, während Magnesium in kleineren Mengen vorhanden ist.
Calcium und Magnesium sind wichtige Mineralien für unsere Gesundheit. Sie unterstützen nicht nur die Festigkeit unserer Knochen und Zähne, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle bei der Funktion von Muskeln und Nerven.
Das bedeutet: Kalk im Trinkwasser ist kein Feind, sondern ein Freund, der uns mit wichtigen Nährstoffen versorgt.

Und auf welche Weise gelangt dieser Kalk eigentlich ins Wasser?
Der Kreislauf beginnt, wenn Regenwasser Kohlendioxid aus der Luft aufnimmt. Dieses Kohlendioxid reagiert mit dem Wasser und bildet Kohlensäure, eine schwache Säure. Diese Kohlensäure kann calziumhaltige Mineralien aus Böden und Gesteinen herauslösen.
So gelangen die Mineralien in unser Trinkwasser, wo sie als Kalk bezeichnet werden. Dieser natürliche Prozess ist ein wichtiger Teil des Wasserkreislaufs.
Kalk ist ein wesentlicher Bestandteil der Wasserhärte. Aber Wasserhärte umfasst nicht nur Kalk (Calciumkarbonat), sondern auch Verbindungen wie Calciumhydrogencarbonat (Calciumbikarbonat) und Magnesiumverbindungen.
Diese Mineralien tragen dazu bei, das natürliche Gleichgewicht des Wassers zu bewahren und sind entscheidend für die Wasserqualität.

Wie kommt der Kalk auf den Boden von meinem Wasserkocher?
Wer kennt es nicht? Nach dem Wasserkochen bleibt ein weißer Belag im Wasserkocher zurück. Doch warum bildet sich dieser Kalk genau? Wenn Wasser auf über 65°C erhitzt wird, entweicht das Kohlendioxid. Dadurch verwandelt sich das zuvor gelöste Calciumbikarbonat in Calciumcarbonat, das kaum noch löslich ist. Das Ergebnis? Die weißen Ablagerungen, die als Kesselstein bekannt sind, werden sichtbar.
Vorher waren die Mineralien im Wasser gelöst. Durch das Entweichen des Kohlendioxids setzen sie sich nun als feste Ablagerungen am Boden des Wasserkochers, in Schläuchen von Kaffeemaschinen, an Heizstäben oder in Duschwannen ab. Ein ähnlicher Vorgang passiert auch, wenn Wasser langsam verdunstet. Dabei entweicht das Kohlendioxid und zurück bleibt das Calciumcarbonat, das sich als weißer Kalk absetzt.
So verwandelt sich das Calciumbikarbonat in Calciumcarbonat, wodurch die typischen weißen Ablagerungen entstehen, die wir als Kalk kennen. Damit schließt sich der Kreislauf, der mit der Aufnahme von Kohlendioxid durch den Regen begonnen hat.
Ist Kalk ein Problem für uns Menschen?
Ganz klar: Nein! Für uns ist Kalk im Trinkwasser überhaupt kein Problem, sondern sogar ziemlich nützlich. Die Mineralien im Kalk – vor allem Calcium und Magnesium – sind echte Booster für unsere Gesundheit. Sie stärken Knochen und Zähne und sorgen dafür, dass Muskeln und Nerven in Topform bleiben.
Maschinen dagegen haben es schwerer. Kalk liebt Heizstäbe und setzt sich gerne darauf fest, was auf Dauer die Heizleistung schmälert und den Energieverbrauch in die Höhe treibt. Kein Wunder also, dass Maschinen regelmäßig entkalkt werden müssen!
In früheren Zeiten, als Maschinen noch keinen festen Platz in unseren Haushalten hatten, war die Problematik von Kalkablagerungen nahezu unbekannt.
Was ist mit der sogenannten Arterienverkalkung?
Der Ausdruck "Arterienverkalkung" kann zu Missverständnissen führen und kommt aller Wahrscheinlichkeit nach nur durch die optische Ähnlichkeit mit Kalkablagerungen an Wasserrohren zustande. Tatsächlich bezieht er sich auf Arteriosklerose, bei der sich Fette, Thromben, Bindegewebe usw. in den Gefäßwänden ablagern, jedoch keinesfalls Kalk. Daher besteht keine Notwendigkeit, Bedenken hinsichtlich des Konsums von kalkhaltigem Wasser zu haben, da dieses bedenkenfrei getrunken werden kann.
Ist Kalk schädlich?
Überhaupt nicht! Calcium ist ein wichtiger Nährstoff. Calcium ist ein Mengenelement, mit mehr als 50 mg pro kg Körpergewicht (im Gegensatz zu den Spurenelementen, deren Konzentration im Körper geringer ist).
In der Tat ist Calcium der Mineralstoff mit der höchsten Konzentration im menschlichen Körper (99% davon befinden sich in Knochen und Zähnen). Da Kalk für die Gesundheit förderlich ist, streben wir nicht danach, ihn vollständig aus dem Trinkwasser zu entfernen. Die Präferenz für Wasser mit geringerem Kalkgehalt ist meistens eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Kalk einfach herausfiltern?
Kalk ist im Wasser in Form seiner gelösten Bestandteile, wie Calcium- und Magnesium-Ionen, vorhanden. Aufgrund dieser gelösten Form kann er nicht wie andere Substanzen einfach herausgefiltert werden. Stattdessen wird zur Entkalkung ein Ionenaustauscher verwendet, der die Calcium- und Magnesium-Ionen durch Natrium-Ionen ersetzt und so den Kalkgehalt im Wasser reduziert.
Tipp:
Falls Sie gelegentlich kleine Partikel in Ihrem Wasser bemerken, könnten es Ablagerungen sein, die sich aus Ihren Leitungen oder Wasserhähnen gelöst haben. Ihr AcalaQuell Wasserfilter filtert diese Rückstände zuverlässig heraus.